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Michael Reinhard Heß

Turkologe · Autor · Übersetzer

Qäyyum Turdi

Turdi wurde 1937 in der Stadt 咯什Kāshén in 新疆 Xīnjiāng (Šinjaŋ) geboren. Er soll aus einer „Familie von kleinen Händlern“ (kičik tiǧarätči ailisi) stammen Von 1946 bis 1951 besuchte er die Mittelschule. Zwischen 1951 und 1954 absolvierte er in Xīnjiāng ein Jurastudium. Im Anschluss an das Studium arbeitete er als Reporter und Redakteur für Šinjan Geziti („Zeitung Xīnjiāngs“

1961 erhielt sein persönliches und berufliches Leben offensichtlich einen Knick. Fortan arbeitete er für die „Zeitung von 莎车Shāchē" (die Stadt wird auf Deutsch in älterer Literatur bisweilen auch Yarkand genannt)“ (Yäkän Geziti). Bei ihr dürfte es sich im Gegensatz zur xīnjiāngweit erscheinenden Šinjan Geziti offenbar nur ein Blatt mit lokaler Verbreitung im Bezirk Yäkän der Präfektur Kaschgar gehandelt haben.

Wahrscheinlich im Kontext der relativen Lockerung staatlicher Kontrolle in der Periode nach dem Tod Maos (1976) war er von 1979 bis 1981 als stellvertretender Direktor eines der wichtigsten Verlage Xīnjiāngs, Šinjāŋ Xälq Näšriyati (新疆人民出版社 Xīnjiāng Rénmín Chūbǎnshè, beides bedeutet „Volksverlag Xīnjiāngs“).

Von 1981 bis 1989 arbeitete Turdi als hauptberuflicher Schriftsteller und war zugleich Stellvertretender Vorsitzender des Schriftstellerverbands von Xīnjiāng (Šinjaŋ Yazġučilar Jäm´iyiti). 1989 wurde er Vorsitzender des Schriftsteller- und Künstlerverbands der AURX (Šinjaŋ Uyġur Aptonom Rayonluq Ädäbiyat-Sän´ätčilär Birläšmisi).

Turdi verstarb am 4. September 1999 in der Stadt Qaramay (克拉玛依Kèlāmǎyī) in Xīnjiāng, angeblich an einem Herzleiden.

Seine literarische Karriere begann im Jahr 1955 mit der Erzählung „Der uigurische Großvater“ (Uyġur bova), die in der von ihm selber herausgegebenen Šinjan Geziti erschien. Von da an machte er sich als Prosaschriftsteller einen Namen. Sein Werk umfasst Dutzende von Erzählungen, zahlreiche Langerzählungen und etliche Romane. Zu den Langerzählugen (povest) gehören Boġda Ata, [xxx Titel übersetzen oder weglassen] Inžener äliniŋ hekayisi („Die Erzählung vom Ingenieurvolk“) und Yol („Der Weg“). Unter den Romanen sind „Am Fuße des Qiziltagh“ (Qiziltaġ etikidä), „Der klare Himmel“ (Süzük Asman), die Trilogie „Kämpferische Jahre“ (Küräščan Yillar) und der zweibändige Roman „Die ruhige Dsungarei“ (Jimjit Juŋġariyä) zu nennen.

Turdis Werke wurden sowohl in der AURX als auch chinaweit mit Preisen geehrt und in fremde Sprachen übersetzt.


Gedichte von Qäyyum Turdi