Abdurehim Ötkür
Ohne jeden Zweifel ist Abdurrehim Ötkür (geboren wohl 1923, gestorben am 5. Oktober 1995) eine der zentralen Figuren der uigurischen Literatur Xīnjiāngs im 20. Jahrhundert. In Ötkürs Leben spiegelt sich die gesamte Verworrenheit und Tragik der uigurischen Geschichte im letzten Jahrhundert. Bereits in der sogenannten „Ili-Republik“ (1944-1949), dem zweiten von Uiguren begründeten unabhängigen Staat auf dem Boden der heutigen Volksrepublik China, verbrachte er einige Zeit im Gefängnis, was sich nach der Gründung der Volksrepublik China (1949) wiederholte. Genaue Angaben zu seinem Leben sind bis zum Beginn der Tauzeit am Ende der siebziger Jahre kaum bekannt. Am diesem Zeitpunkt arrangierte er sich offenbar mit dem Staat und integrierte sich, was ihm die Möglichkeit gab, seine Werke zu veröffentlichen, sich wissenschaftlich zu betätigen und eine gesellschaftlich relativ abgesicherte Position zu beziehen. Er starb in Beijing an Krebs.