In der Nacht im Nikab voller Moschus mein Mondesgesicht war gekommen
- In der Nacht im Nikab voller Moschus mein Mondesgesicht war gekommen
So kaputt ich auch war, doch durch sie in den Kopf wieder Licht war gekommen - Ihr Schweiß erregte mit Rosen, das Mondlicht entriss ihr Gewand –
Die Angst vor den andern sie hetzte, sie ihnen zu dicht war gekommen - Nicht einen Moment konnte ich dort von ihr auch ein Auge nur lassen
So beäugt diese prächtige Perle zu großem Gewicht war gekommen - Wir beide zu zweit und zu einem vereint und beruhigt in dem Schlummer
Mein Glück, das erwacht und verwirrt und im Rausche besticht, war gekommen - Da sprach sie: „Ich werde nun gehen, was soll ich als Pfand dir denn lassen?“
Ich erbat einen Kuss, der sogleich dann, und später auch nicht, war gekommen - Ihr Weggang, der machte mich Herzensverbrannten zur Beute der Flammen
Mein Tränenfluss, stark wie den Weg sich das Quellwasser bricht, war gekommen. - Nizami sprach dies unter Eid auf das Haupt dann des Schahs von Schirwan:
„Sobald ich erwachte, nicht sie, nur die Traumesgeschicht´, war gekommen.“
Neupersischer Originaltext
- Dūš meh-rū-ye man az-mošk-e neḳāb āmade būd
Kār-āšofte-ye man zū be-ṣavāb āmade būd - ʿAraḳ angīḫte az-gol ḳasab afkande ze-māh
Magar az-bīm raḳībān be-šetāb āmade būd - Natavānestam az-ū čašm barīdan nafasī
Gūyi az-čašm-e man ān dorr-e ḫvaš-āb āmade būd - Do:-be-do: mā be-yekī ḫofte o āsūde ba-ham
Baḫt bīdār šode dar-tag o tāb āmade būd - Goft ḫāham šodan az man če setānī be-gerou
Goftamaš būse, ke hengām-e ǧavāb āmade būd - Ātašī dar-man-e del-sūḫte zad[e:] vaḳt-e: šodan
Āb-e čašmī ke dar-ān češme-ye āb āmade būd - Ḫord sougand Neẓāmī be-sar-e: Širvānšāh
Ke ču bīdār šodam yār be-ḫāb āmade būd
Quelle:
Neẓāmī-ye Ganǧavī 1338 H. Š. [1959/1960]. Dīvān-e ḳaṣāyed o ġazalīyāt-e Neẓāmī-ye Ganǧavī [Diwan der Kasiden und Ghaselen von Neẓāmī-ye Ganǧavī]. Saʿīd Nafīsī (Hg.). Teheran: Ketābforūšī-ye Foruġī. 286.