Michael Reinhard Heß: Building the Eternal Country

Durch den russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 ist auch Kasachstan wieder stärker in den Fokus des internationalen Interesses gekommen. Dadurch gewinnt auch der vorliegende, bereits vor Beginn des Krieges erschienene, Band neue Relevanz.

Der erste der in dem Buch enthaltenen drei Beiträge („The state of the Steppe“) widmet sich der medialen Inszenierung des 550. Gründungsdatums der kasachischen Staatlichkeit. Er verschafft einen Einblick, wie Kasachstan unter Rückgriff auf historische Perspektiven versucht, seine eigene nationale Identität aufzubauen und gegen Angriffe, unter anderem von russischer Seite, zu verteidigen.

Das in „The state of the Steppe“ enthaltene Thema der multiethnischen beziehungsweise multikulturellen Realität Kasachstans wird im zweiten Beitrag aufgegriffen und vertieft. Materialgrundlage ist dabei das Werk des „kasachischen Goethe“ Abay Qunanbayev (1845-1904). Darin enthaltene Aussagen über das Verhältnis von Kasachen, Russen und anderen ethnischen Gruppen zueinander werden anhand des kasachischen Originaltextes analysiert.

Der letzte der drei Artikel, “On Russian and Kazakh influence on Modern Uyghur in Kazakhstan” setzt sich mit dem Thema kasachische Multiethnizität aus einer synchronisch-sprachwissenschaftlichen Perspektive im Bereich der Kontaktlinguistik auseinander. Dabei geht es um die Beeinflussung der in Kasachstans Kulturmetropole Almaty gesprochenen uigurischen Varietät seitens des Kasachischen und Russischen.

„Building the Eternal Country“ ist der zweite Band der Gulandot-Reihe „Minima Turcologica“.