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Xämit Hämraev: Die uigurische Tragödie

Aus dem Neuuigurischen von Michael Reinhard Heß und Sultan Karakaya.

Cover

Minima Turcologica, I

ISBN 978-3-947057-01-6

Erschienen 2018.

152 Seiten. Softcover. Abmessungen ca.  13,5 x 20,5 cm. 197 Gramm.

Sprache: Deutsch.

20,–

Die um die Grenze zwischen dem zaristischen Russland und China siedelnden historischen Vorläufer der Uiguren gerieten im Russischen Bürgerkrieg (1917-1922) zwischen die Fronten. Einheiten der Bolschewiki verübten dabei im Jahr 1918 im heutigen Südostkasachstan Massaker an der muslimischen Zivilbevölkerung, denen mehrere Hundert bis einige Tausend Menschen zum Opfer fielen.

Der in Kasachstan lebende uigurische Schriftsteller Xämit Hämraev hat diese Ereignisse der sogenannten „Atu-Tragödie“ (Atu ist kasachisch für „Erschießen“) in seinem 1997 erschienenen Roman „Der Ghuldscha-Trail“ aufgearbeitet. Damit trat er gegen das in der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten über Jahrzehnte hinweg diktierte Schweigen über derartige Verbrechen der Bolschewiki an. Das hier übersetzte Theaterstück beinhaltet eine komprimierte und dramatisch verdichtete Version des Romans.

Der „Ghuldscha-Trail“ bezeichnet eine historische Verkehrsroute, die sich zwischen der kasachischen Kultur- und Wirtschaftsmetropole Almaty und der heute in der VR China gelegenen Stadt Ghuldscha (伊宁Yīníng) erstreckte. Über diesen Weg flohen die Überlebenden der „Atu-Tragödie“ in Richtung Ghuldscha vor den Bolschewiki.

In dem Buch „Die uigurische Tragödie“ findet der Leser neben dem aus dem Neuuigurischen übersetzten Text auch ein Nachwort zu dessen Autor und zum historischen Hintergrund, Sacherläuterungen zum Text sowie eine Literaturliste.

Der Band ist die erste Folge der vom Gulandot-Verlag begründeten Reihe „Minima Turcologica“, die dem Lesepublikum kurze Abhandlungen und Texte aus dem Bereich der Turkvölker vorstellt.